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Genug verdienen, um auch mal krank sein zu dürfen | Hallo Nils!

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Forum: German
Topic: Genug verdienen, um auch mal krank sein zu dürfen
Poster: Marcel G.
Post title: Hallo Nils!

Klar sollte man ein gewisses Grundverständnis mitbringen, wenn man etwas übersetzt. Sonst geht es doch gar nicht. Und wenn dieses Grundverständnis sich einfach nicht einstellen will, sollte man ein anderes Fachgebiet wählen. Die klassische Dreiteilung Technik-Wirtschaft-Recht ist doch gar nicht so schlecht. Ganz grob kann man dann schon sehen, in welche Richtung es gehen soll. Ich würde zum Beispiel eher keine technischen Sachen übersetzen wollen, da es mich nicht besonders interessiert. Die Rechtssprache finde ich jedoch z.B. auch so schon ziemlich interessant. Es könnte also sein, dass ich mich in diesem Bereich weiterbilde.

Universitäre Aufklärung über die wahren Umstände der Berufsausübung:
Ich möchte dir eigentlich gar nicht groß widersprechen. Du hast wesentlich mehr Erfahrung als ich, der sich noch im Studium befindet. Allerdings trifft das, was du über das Übersetzerstudium schreibst, auf ausnahmslos jeden Studiengang zu. Die Ergebnisse an der Uni haben natürlich nur sehr bedingt etwas mit dem Erfolg in der beruflichen Wirklichkeit zu tun. Das ist immer so. Dennoch können sie eine grobe Orientierung bieten. Einigen Studierenden liegt das Übersetzen auch einfach nicht. Ich weiß nicht, inwieweit man sich das antrainieren kann, aber ich denke, da gibt es Grenzen. Und so etwas kann man durchaus schon im Studium erfahren und dann rechtzeitig Konsequenzen daraus ziehen. Ich komme ursprünglich aus einem typischen geisteswissenschaftlichen Studium und empfinde es als Wohltat, dass das Ü-Studium so anwendungsorientiert ist. Wenn das Ü-Studium nicht praxisbezogen sein soll, dann sind es andere Studiengänge zehnmal nicht... Es kommt mir irgendwie sehr sinnvoll vor, was wir dort lernen. Das war vorher überhaupt nicht so.

Und jetzt denkst du vermutlich, ich werde später schon noch sehen, wie es nach dem Studium in der rauhen Wirklichkeit ist. ;) Mag sein! Was wohl vielen Übersetzern sehr schwer fällt, ist die Kundenakquise. Das kann ich gut verstehen. Es gehört schon auch eine gewisse Chuzpe dazu, potenziellen Kunden klar zu machen, ich kann da etwas, was genau Sie brauchen. Und das kann ich besser als andere. Die Frage ist, ob man das lernen kann oder ob es da gewissermaßen "natürliche Grenzen" gibt. Einige sind in einem Angestelltenverhältnis sicherlich besser aufgehoben. Und mein Verdacht geht dahin, dass gerade der typische Ü-Student eher zur letzten Gruppe gehört. Nach dem, was ich so beobachte, sind viele Ü-Studenten z.B. sehr schüchtern! Wenn man dann direkt nach dem Studium fremde Leute anrufen und Kundenakquise betreiben soll, ist das nicht so einfach. Das hört sich jetzt vielleicht lächerlich an, aber ich denke, auch solche Gründe spielen mit rein.

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