Forum: German
Topic: Genug verdienen, um auch mal krank sein zu dürfen
Poster: Nils Kohlmann
Post title: Da hast Du Recht...
Hallo Marcel,
ja, dem, was du an deinen Mitstudenten beobachtet hast, kann ich absolut zustimmen. Vielen ist eben auch nicht klar, dass es nach dem Studium mit großer Wahrscheinlichkeit in die Freiberuflichkeit gehen wird, wenn sie als Übersetzer arbeiten wollen. Doch dazu gehört eben auch, dass man sich möglichst frühzeitig mit dem Gedanken an unternehmerisches Denken auseinandersetzen sollte. Ohne den BdÜ-Seminaren und ähnlichem ihren Sinn absprechen zu wollen, fehlen da meiner Meinung nach einfach ausreichende Aufklärung und Orientierungsangebote, denn Festanstellungen, wie sie für die meisten Studienabgänger am Anfang wohl am sinnvollsten wären, gibt es fast keine mehr. Und so schlittern viele eher in ihren Start als Freiberufler, als dass sie diesen geplant angehen würden, und deshalb wundert es mich eigentlich auch nicht, dass so viele an der Freiberuflichkeit scheitern oder für kleine Preise arbeiten, weil sie nicht richtig kalkulieren können, kein unternehmerisches Gespür für Gewinn oder zumindest Selbsterhaltung mitbringen und vor allem die Freiberuflichkeit eigentlich gar nicht als ihr persönliches Berufsmodell ansehen, mit dem sie glücklich werden wollen.
(Ja, ich weiß, als Student sollte man in der Lage sein, sich selbstständig zu informieren).
Schüchternheit kann man sich sicherlich mit der Zeit abtrainieren, es gibt aber auch viele Leute, denen das selbstständige Auftreten auf dem Übersetzermarkt einfach nicht liegt. Dazu gehört ja vor allem das Selbstbewusstsein, etwas besser als andere machen zu können und deshalb am besten für den Auftrag geeignet zu sein, durchsetzungsfähige Selbstvermarktung, konsequente Eigenwerbung und eine ausgeprägte Kommunikations- und Vernetzungsfähigkeit. Wenn du schon im Studium einen klaren Begriff davon hast, ist das sicher gut.
Ich kannte aus meinen Unizeiten ehrlich gesagt nur ganz wenige, denen das wirklich lag, manche steigerten sich nach dem Abschluss auch durch die Konfrontation im Berufsalltag, doch mindestens ebensoviele, wenn nicht die meisten, kamen damit nicht klar und sattelten irgendwann um.
[Bearbeitet am 2013-03-25 09:08 GMT]
Topic: Genug verdienen, um auch mal krank sein zu dürfen
Poster: Nils Kohlmann
Post title: Da hast Du Recht...
Hallo Marcel,
ja, dem, was du an deinen Mitstudenten beobachtet hast, kann ich absolut zustimmen. Vielen ist eben auch nicht klar, dass es nach dem Studium mit großer Wahrscheinlichkeit in die Freiberuflichkeit gehen wird, wenn sie als Übersetzer arbeiten wollen. Doch dazu gehört eben auch, dass man sich möglichst frühzeitig mit dem Gedanken an unternehmerisches Denken auseinandersetzen sollte. Ohne den BdÜ-Seminaren und ähnlichem ihren Sinn absprechen zu wollen, fehlen da meiner Meinung nach einfach ausreichende Aufklärung und Orientierungsangebote, denn Festanstellungen, wie sie für die meisten Studienabgänger am Anfang wohl am sinnvollsten wären, gibt es fast keine mehr. Und so schlittern viele eher in ihren Start als Freiberufler, als dass sie diesen geplant angehen würden, und deshalb wundert es mich eigentlich auch nicht, dass so viele an der Freiberuflichkeit scheitern oder für kleine Preise arbeiten, weil sie nicht richtig kalkulieren können, kein unternehmerisches Gespür für Gewinn oder zumindest Selbsterhaltung mitbringen und vor allem die Freiberuflichkeit eigentlich gar nicht als ihr persönliches Berufsmodell ansehen, mit dem sie glücklich werden wollen.
(Ja, ich weiß, als Student sollte man in der Lage sein, sich selbstständig zu informieren).
Schüchternheit kann man sich sicherlich mit der Zeit abtrainieren, es gibt aber auch viele Leute, denen das selbstständige Auftreten auf dem Übersetzermarkt einfach nicht liegt. Dazu gehört ja vor allem das Selbstbewusstsein, etwas besser als andere machen zu können und deshalb am besten für den Auftrag geeignet zu sein, durchsetzungsfähige Selbstvermarktung, konsequente Eigenwerbung und eine ausgeprägte Kommunikations- und Vernetzungsfähigkeit. Wenn du schon im Studium einen klaren Begriff davon hast, ist das sicher gut.
Ich kannte aus meinen Unizeiten ehrlich gesagt nur ganz wenige, denen das wirklich lag, manche steigerten sich nach dem Abschluss auch durch die Konfrontation im Berufsalltag, doch mindestens ebensoviele, wenn nicht die meisten, kamen damit nicht klar und sattelten irgendwann um.
[Bearbeitet am 2013-03-25 09:08 GMT]