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Urkundenübersetzen: Was machen mit Stempeln + Unterschriften? | Grober Unfug

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Forum: German
Topic: Urkundenübersetzen: Was machen mit Stempeln + Unterschriften?
Poster: René Stranz-Nikitin
Post title: Grober Unfug

[quote]Max Chernov wrote:

Ich habe mal mit einer Notarin zusammengearbeitet, die forderte von uns (Übersetzern in einem Büro in Moskau), dass selbst die unleserlichen Stempel übersetzt waren. Wir riefen sogar bei einigen Instituten an, um die Einzelheiten über diesen oder jenen Stempel zu erfahren. [/quote]

Das würde ich groben Unfug nennen. Was im Original nicht leserlich ist, sollte in der Übersetzung auch so gekennzeichnet sein. Welche Glaubwürdigkeit hat denn eine Übersetzung von Textpassagen, die im Original für den Endnutzer klar unleserlich sind (ich meine, auch ohne Kenntnis der Fremdsprache sieht man doch, ob die Schriftzeichen entzifferbar sind, oder nicht)?

Ich bin zwar nicht beeidigt, aber der gesunde Menschenverstand führt mich dazu. Eine Ausnahme bilden für meine Begriffe nur Stempel, die im Ausgangstext mehrmals vorkommen, an einer Stelle leserlich sind und an einer anderen Stelle schlechter leserlich. Da sehe ich dann zumindest, dass es derselbe Stempel ist, und kann seine Übersetzung wiederholen (solange der schlecht leserliche Stempel einen solchen Schluss noch ermöglicht).

Natürlich hängt es auch sehr stark von der Berufserfahrung des Übersetzers ab, was für ihn noch lesbar ist. Das gilt natürlich auch für die Entschlüsselung von Abkürzungen. Aber was im Original absolut verwaschen und daher unleserlich ist, werde ich nicht bei der herausgebenden Institution in Erfahrung bringen. Wenn der Kunde nicht besser scannen kann, ist das sein Problem.

[Edited at 2014-02-02 20:19 GMT]

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